Alle aktuellen Medieninformationen unserer Kunden inklusive Bildmaterial in Druckqualität zum Download.

Relais & Châteaux setzt sich für den Aal ein

Herausgeber: Relais & Châteaux,

Die Küchenchefs von Relais & Châteaux verpflichten sich, ab sofort keinen Aal mehr zu servieren, um sein Aussterben zu verhindern. In Zusammenarbeit mit Ethic Ocean setzt sich der World Culinary Council gegenüber den europäischen Ministern für den Schutz der Biodiversität ein.

Die Mitglieder des World Culinary Council von Relais & Châteaux haben beschlossen, Aal unverzüglich von ihren Speisekarten zu streichen. Sie bitten die übrigen 580 Hotels und Restaurants der Vereinigung, dies ebenfalls zu tun. Dies, nachdem ihr NGO-Partner Ethic Ocean die Behörden aufgerufen hat, dringend auf die Wissenschaftler zu hören, die empfehlen, die Fischerei auf Europäischen Aal auszusetzen.
 
Der Europäische Aal (Anguilla anguilla), der auf Speisekarten in der ganzen Welt zu finden ist und in der französischen, spanischen, belgischen, niederländischen und japanischen Küche sehr geschätzt wird, gilt als vom Aussterben bedroht und steht auf der Roten Liste der bedrohten Arten der Weltnaturschutzunion (IUCN). In den vergangenen 20 Jahren haben europäische Wissenschaftler des Internationalen Rates für Meeresforschung (ICES) immer wieder vor den Ursachen für den alarmierenden Rückgang dieser Fischart gewarnt. Seit drei Jahren empfehlen sie, den Fischfang auszusetzen.
 
Vor diesem Hintergrund haben sich die 21 Küchenchefs von Relais & Châteaux, die in den World Culinary Council der Vereinigung gewählt wurden, im Oktober getroffen und für einen sofortigen Ausschluss des Europäischen Aals von ihren Speisekarten gestimmt. In Zusammenarbeit mit Ethic Ocean appelliert Relais & Châteaux an die 27 Minister der Europäischen Union, diese Mobilisierung der Köche und die wissenschaftliche Empfehlung zur Kenntnis zu nehmen, um im Dezember die notwendigen Massnahmen zum Schutz dieser Art zu ergreifen.
 
Die Bemühungen schliessen an einen ähnlichen Ansatz an, den die Vereinigung 2009 zur Rettung der Bestände von Rotem Thun (Thunnus thynnus) im Nordostatlantik und im Mittelmeer, die kurz vor dem Zusammenbruch standen, verfolgte. Diese Kampagne trug seinerzeit dazu bei, die Öffentlichkeit für diese Fischart zu sensibilisieren und veranlasste die Gesetzgeber, Bewirtschaftungsmassnahmen zu ergreifen, die der damaligen Lage des Bestands Rechnung trugen.

Eine Vielzahl von problematischen Faktoren
Die Situation der Aale ist absolut besorgniserregend, denn diese Fischart leidet unter zahlreichen Problemen wie Wasserverschmutzung (vor allem in Flüssen), Zerstörung von Lebensräumen, Dämme, die ihren biologischen Zyklus beeinträchtigen, und illegaler Fischfang, der zu einem Schwarzmarkt geführt hat, auf dem bis zu 5‘000 Euro pro Kilo erzielt werden. Aale sind die einzigen Fische, die im Stadium des Jungfisch gefangen werden, und es dauert sehr lange, bis sie geschlechtsreif sind. Neben der Aussetzung der Aalfischerei müssen die Behörden die notwendigen Massnahmen ergreifen, um die weiteren Ursachen für den Rückgang dieser Fischart zu bekämpfen.

Mauro Colagreco, Vizepräsident von Relais & Châteaux, Sprecher der Küchenchefs und damit Vorsitzender des World Culinary Council sowie Inhaber des Drei-Michelin-Sterne-Restaurants Mirazur in Südfrankreich, erklärt: "Küchenchefs spielen eine entscheidende Rolle: Wir können die Nachfrage stoppen. Wir haben die Chance, den Aal vor dem Aussterben zu bewahren und die Biodiversität zu erhalten, damit auch künftige Generationen ihn noch geniessen können, aber nur, wenn wir sofort handeln. Als weltweit grösstes Netzwerk von Küchenchefs hofft Relais & Châteaux, diese Fischart retten zu können."

Gastronomie: Abhängigkeit von der Natur
Der World Culinary Council – ein internationales Komitee von 21 Küchenchefs aus dem gesamten Relais & Châteaux-Netzwerk – hatte sich vom 8. bis 10. Oktober 2023 unter der Leitung des Präsidenten derVereinigung, Laurent Gardinier, versammelt. Laurent Gardinier betont: "Wir sind uns bewusst, dass Relais & Châteaux und unsere Art de Vivre von der Natur abhängig sind. Wir müssen in Sachen Nachhaltigkeit eine Vorreiterrolle übernehmen, um die Ökosysteme und die Biodiversität zu schützen, auf die unsere kulinarischen und Reiseerlebnisse angewiesen sind. Es sind diese Erlebnisse, die unsere Gäste emotional berühren. Und das wäre ohne die Natur nicht möglich."

Eine Initiative für den Wandel
Der World Culinary Council möchte die Aufmerksamkeit auf die Gefährdung des Europäischen Aals lenken. Die Vereinigung Relais & Châteaux arbeitet seit 2009 mit Ethic Ocean zusammen und ruft ihre Mitglieder regelmässig zu Kampagnen für den Schutz der Umwelt, insbesondere für die Biodiversität der Meere (zum Beispiel zum Welttag der Meere), auf.

Dazu Gilles Boeuf, Präsident von Ethic Ocean: "Ich freue mich, dass die Vereinigung Relais & Châteaux diesen Aufruf unterstützt, der vor allem auf die Erhaltung einer aussergewöhnlichen Fischart abzielt, die die Beziehung des Menschen zur Umwelt widerspiegelt. Das Anliegen, den Aal zu retten, ist eng mit dem Thema Biodiversität verbunden. Lassen Sie uns handeln, bevor es zu spät ist".

Weitere Informationen in der Medienmitteilung zum Download.

KONTAKT
PrimCom
Sabine Biedermann
Stv. Geschäftsführerin
Tel.: +41 78 628 10 28
s.biedermann@primcom.com

Zurück

FEINHEIT Grafik Zürich – CI/CD, Webdesign, Flash, Webshop, XHTML/CSS