Blindekuh meistert schwieriges Geschäftsjahr 2024

Herausgeber: Blindekuh | 29. April 2025

Blindekuh meistert schwieriges Geschäftsjahr 2024

Die Dunkelrestaurants blindekuh in Basel und Zürich haben ein herausforderndes Geschäftsjahr 2024 hinter sich. Zwar haben beide Standorte die Budgetziele übertroffen, trotzdem resultiert erstmals seit langem wieder ein Betriebsverlust.

Fachkräftemangel, ein Gästerückgang und die sinkende Konsumationslust: Das Geschäftsjahr 2024 war für die Dunkelrestaurants blindekuh in Basel und Zürich von Herausforderungen geprägt. Trotz allem schafften es die 27 Beschäftigten (davon 4 Vollzeitstellen, 11 blind oder sehbehindert, 16 sehend) in Zürich und die 37 (davon 7 Vollzeitstellen, 7 blind oder sehbehindert, 30 sehend) in Basel dank eines immensen Einsatzes, die Budgetziele um 3 respektive 1 % zu übertreffen.

Insgesamt besuchten 20’854 (Vorjahr 20’249) Personen das Dunkelrestaurant in Zürich. In Basel kamen 6868 (Vorjahr 7589). Die Events in der Halle 7 in Basel lockten 9’956 Menschen an. Auch bei Schulklassen sind die Dunkelrestaurants weiterhin beliebt. In Zürich nahmen 65 Klassen mit insgesamt rund 1000 Kindern und Jugendlichen an einem Sinnesparcours und/oder an einem Mittagessen teil. In Basel waren es deren 36 Klassen mit insgesamt etwa 600 Kindern und Jugendlichen.

Positiv verlief im abgelaufenen Geschäftsjahr zudem der Gutscheinverkauf. 2023 betrug der Erlös CHF 287’968, 2024 erhöhte sich dieser auf CHF 336’859.

Nettoerlös rückläufig

Weniger erfreulich präsentiert sich für einmal das Gesamtergebnis. Die Stiftung blindekuh erwirtschaftete 2024 mit beiden Betrieben einen Nettoerlös von CHF 3'224’805 (Vorjahr CHF 3'349’486). Dies hat einen Betriebsverlust von CHF 135’866 zur Folge. «In Basel reduzierte sich der Umsatz unter anderem wegen der partiellen Schliessung während der Sanierung des Eingangsbereichs. Dazu kamen die Kosten für die Feier des 25-Jahr-Jubiläums der Stiftung sowie das ungenügende Fundraising», sagt Christina Fasser, Präsidentin Stiftung blindekuh. Damit sei das Ziel für das Geschäftsjahr 2025 klar: «Im Vordergrund der Stiftungsarbeit steht nach dem unerfreulichen Rechnungsergebnis die finanzielle Stabilisierung der Stiftung», so Fasser.

Würdige Jubiläumsfeier

Trotzdem gab es 2024 mit dem 25-Jahr-Jubiläum auch etwas zu feiern. Im September 1999 hatte in einer ehemaligen Methodistenkapelle im Zürcher Seefeld das weltweit erste Dunkelrestaurant eröffnet. Am 17. September 2024 wurde dies im Rahmen eines stilvollen Festes gefeiert. Die Ansprache hielt die Zürcher Regierungsrätin Jacqueline Fehr. Sie würdigte die Arbeit der Stiftung und wies auf die enorm wichtige Vorreiterrolle der blindekuh hin. Gezeigt wurden auch TV-Dokumente, die das Schweizer Fernsehen zur Stiftungsgründung ausgestrahlt hatte.

Ausblick: Fokus auf die Halle 7 in Basel

Im laufenden Geschäftsjahr 2025 steht für die Stiftung blindekuh nebst erhöhten Fundraising-Bemühungen die Sanierung der Halle 7 mit Bar in Basel im Vordergrund. Diese lässt sich für eigene Events wie Bankette, Partys oder Seminare mieten. «Die Halle 7 ist für die blindekuh entscheidend, weil deren Erträge dazu beitragen, die Defizite des Dunkelrestaurants dank Querfinanzierung zu reduzieren», sagt Johannes Tschopp, Gesamtbetriebsleiter Stiftung blindekuh. Die Sanierungspläne seien in Vorbereitung, die Finanzierung jedoch noch offen.